Beiträge von Eldan

    Am Sonntag, den 11. März 2018 um 19 Uhr sollten sich alle Abenteurer und Helden bereithalten, denn dringendes Handeln ist geboten.



    Geheimnisvolle Sektenanhänger werden überall auf Trammel gesichtet, die besten Späher sind unterwegs, um den Eingang einer geheimnisvollen Höhle zu suchen und die Helden werden einmal mehr zu den Waffen gerufen.

    Warum? Lest selbst, was sich kurz nach Sonnenuntergang in dieser Höhle zugetragen hat:



    Die Atmosphäre in der Höhle hatte etwas Feierliches. Ehrfürchtig wartend blickten die Gläubigen zu dem kleinen Podest. Ab und an hob einer der Anwesenden den Blick und schaute kurz zu dem Emblem über dem Podest, ihre Blicke zuckten aber sofort wieder zu Boden, als sie die Schlange sahen, die sich dort drohend erhob. Der Künstler musste ein Meister seines Fachs gewesen sein, denn obgleich sie wie der Rest des Emblems aus Metall und Edelsteinen bestand, war sie so lebensecht, dass sie sich zu bewegen schien. Wenn nicht die Blutflecke auf dem Boden gewesen wären, hätte man den Ort beinahe für die Krypta einer Abtei halten können, in der die Gläubigen zum Gebet zusammenkamen. Ein aufmerksamer Beobachter hätte außer dem Blut auch noch den merkwürdig grausamen Zug in den Gesichtern der Anwesenden wahrgenommen, der durch die ehrfürchtigen Mienen eher noch hervorgehoben als verdeckt wurde.

    Ein leises Zischen war zu hören, als die Anwesenden die Luft einsogen. Wie ein Mann standen sie auf. Ihr Meister war gekommen, der Guru ihrer kleinen, aber nichtsdestoweniger mächtigen Sekte. Gemessenen Schrittes ging er auf das Podest zu. Die Blicke der Anwesenden folgten ihm, als er den ihm geziemenden Platz unter dem Emblem einnahm.


    Auf eine huldvolle Handbewegung ihres Meisters setzten sich die Anwesenden wieder auf die kahlen Holzbänke.


    Der Guru hob die Arme. „Meine Brüder“, tönte seine Stimme durch die Höhle. „Meine lieben Brüder, allzu lange haben wir gewartet, doch nun ist es beinahe so weit. Nur noch Tage, dann werden wir uns diese Welt UNTERTAN MACHEN!“ Die letzten beiden Worte hatte er laut hinausgeschrieen, was seine Anhänger in begeisterten Jubel ausbrechen ließ.

    „In wenigen Tagen werden wir diese Welt von ihren armseligen Karikaturen menschlicher Wesen befreien. Nur die Stärksten werden überleben…“. Er hielt kurz inne und kostete den Moment aus. Die Spannung unter den Anwesenden stieg bis an die Grenze des Erträglichen. „… um uns als Sklaven zu dienen!“, rief er dann und lachte lauthals.


    Er wartete einige Zeit, bis der erneute Jubel abgeflaut war. Dann fuhr er mit leiserer, fast beschwörender Stimme fort: „Doch noch ist es nicht soweit. Darum geht nach dieser Zusammenkunft hin und legt eure Rüstungen an. Tragt sie, bis wir uns in drei Tagen wieder hier zu unserer letzten Beschwörung einfinden werden.“ Er senkte die Stimme noch weiter, bis sie kaum mehr als ein Flüstern war. „Die Beschwörung, die uns …“ begann er leise, um dann wieder geradezu zu brüllen: „…zu lebenden Göttern unter den Menschen machen wird.“ Die Anwesenden waren aufgesprungen und wieder erhob sich ein wildes Geschrei, das er jedoch mit einem erneuten Heben der Hand unterband.

    „Was werden wir bekommen?“, rief er über die Köpfe seiner Anhänger hinweg. „DIE WELT, DIE WELT“, skandierten die Gläubigen. Einige Zeit wurden diese beiden Worte mit zunehmender Inbrunst wiederholt, bis sich wieder die Hand hob und Stille einkehrte.


    „Und was“, fragte der Guru mit beinahe sanfter Stimme, „werden alle anderen bekommen?“


    „Den Tod, Tod, TOD…“, echoten seine Anhänger. Schnell ergriffen sie Schwert und Schild und untermalten jeden Ausruf, indem sie ihr Schwert auf den Schild schlugen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Es schien so, als wollten sie gar nicht mehr aufhören. Zufrieden sah ihr Guru auf sie hinab.

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    Liebe Vemurianer,


    auf dem Weihnachtsmarkt hat sich Gaston, der "Evil Santa Hunter" häuslich eingerichtet. Wer für ihn mehrfach gegen den Evil Santa antritt, kann sich ein besonderes Reward in einer bislang noch nicht verfügbaren Ausführung sichern. Um was es sich handelt? Sagen wir es mal so: Gaston ist vielleicht keine Seele von Mensch, doch ist sein Herz auch nicht aus Stein und teilweise kann man ihm trauen, wenn er sagt, es gäbe etwas Seltenes. Alles klar?


    Viel Spaß


    Euer Staff

    Liebe Vemurianer,


    unser Shard zieht in der Nacht vom 28. auf den 29.11.2017 im Rechenzentrum auf einen neuen Rechner um. Daher wird der Shard bis ca. 6:00 Uhr am 29.11. nicht zu erreichen sein.


    Der Shard wird dann mit dem letzten Save neu gestartet, auch wenn er vorher selbst neu starten sollte. Pets, die dann frei umherlaufen, werden (wenn möglich) eingesammelt.


    Euer Staff

    So, die Abgabefrist ist heute abgelaufen, zwölf Fischer hatten ihren Fang abgegeben und dies ist das Ergebnis. Glückwunsch den Siegern.


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    Über die rege Teilnahme haben wir uns sehr gefreut. Die Siegerehrung wird auch in Bälde stattfinden.

    Wir befinden uns im Monat 12 nach Eventbeginn. Alle Kisten wurden gefunden? Alle Kisten? Nein. Die unbeugsame Kiste von Tyr hört nicht auf, den suchenden Spielern Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Sucher, die hoffnungsfroh von Britain, Yew und Minoc aus aufbrechen.

    Wie zuvor schon mal erwähnt,

    wird die Suche ausgedehnt:

    Aus grauer Vorzeit tönt es da:

    Tel Ark, Shidhun, Malinda.

    Weiter geht's mit Protheus dann,

    nun ist Yasraena dran.

    Schreibt Theraphosa auf die Liste,

    denn auch sie hat eine Kiste.

    Pandia ist Nummer sieben,

    wo ist diese Chest geblieben?

    Einer fehlt, so hört man hier:

    Wo ist die Kiste unseres Tyr?

    Denn sie ist nun auch zu suchen,

    ach, ich höre euch schon... frohlocken.

    Erstens dürfen GMs ohnehin nicht mitmachen. ;-)


    Zweitens wurde die Paragon-Chest von Balder bereits gefunden und das bereits im Oktober, Es steht nur noch das leere Behältnis der Paragon-Chest da (also die große Holzkiste, in der die Metalltruhe war, die sogenannte Paragonchest-Chest).

    Da sie und die anderen "Chest-Chests" nun ihre Schuldigkeite getan haben, können sie allerdings nun auch entfernt werden.


    Drittens haben wir ja noch ein paar Kisten. Hm... wo die wohl auftauchen könnten. Ich denk' mal drauf rum, wie man so sagt.

    Albert schüttelte den Kopf. "Ich verstehe das nicht, der Text ergibt überhaupt keinen Sinn."


    Loravic warf einen Blick auf das Blatt, welches sein junger Kollege studierte. "Immer noch die geheimnisvolle Nachricht?", meinte er vergnügt. "Soll ich noch einen Hinweis geben?" Albert rümpfte die Nase. "Welchen Hinweis hast Du denn schon gegeben?", nörgelte er. Loravic seufzte. "Ich sagte, nur der Anfang der Nachricht wäre sinnvoll. Aber ich will ja nicht so sein." Mit diesen Worten nahm er ein leeres Stück Pergament und legte es auf die Nachricht.

    Albert sah ihn entgeistert an. "Nun kann man ja fast gar nichts mehr davon les..." Er brach ab und starrte auf den Tisch vor sich. Seine Lippen bewegten sich leicht, dann schlug er sich an die Stirn. "Nein!", rief er lachend. Loravic kichterte leise. "Doch doch, ganz genau."

    "Schau mal, Loravic." Albert schwenkte einen Zettel, als er das gemeinsame Arbeitszimmer der Hofschreiber betrat. "So einen Unsinn hast Du wohl nur selten gesehen."

    Loravic streckte die Hand nach dem Schriftstück aus. "Nicht alles, was schwarz auf weiß geschrieben steht, ergibt auch einen Sinn." Er kicherte leise in sich hinein. "Die Wünsche des Handelsrates zum Beispiel. So, was haben wir denn hier..."

    Albert reichte ihm den Zettel. "Den habe ich an einer der Säulen vor dem Moongate gefunden."

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    Der ergraute Schreiber las das Gedicht einmal, dann erneut. Schließlich kniff er die Augen zusammen und legte den Kopf schief. Dann begann er schallend zu lachen.

    "Unsinn?", fragte er schließlich kopfschüttelnd. "Sicher, ja, das meiste ist Unsinn. Am Anfang scheint es noch einigermaßen sinnvoll, doch dann wird es völlig unsinnig. Aber das macht nichts. Das macht gar nichts. Man muss die Nachricht nur richtig zu lesen wissen." Er pruste erneut, als er Alberts verständnisloses Gesicht sah. Als er sich wieder beruhigt hatte, grinste er seinen jungen Kollegen verschmitzt an. "Wenn Du mir gut zugehört hast, wirst Du schon wissen, was ich meine. Nun solltest Du aber gehen und den Zettel wieder an seine Säule hängen. Wir wollen unserem Rätselfuchs ja nicht seinen Spaß verderben, oder?" Er stand auf und schritt zur Tür. An der Schwelle drehte er sich noch einmal um. "Ich nehme mir heute frei. Muss doch mal sehen, ob der alte Kopf noch funktioniert. Außerdem kann ich da auch gleich überprüfen, ob sich am Ende nicht doch ein finsterer Plan hinter diesem Spaß verbirgt."

    Als er am Abend zurückkehrte, wartet Albert bereits auf ihn. Der alte Schreiber humpelte ein wenig, grinste aber noch breiter als am Morgen. "Alles in Ordnung, wenn unsere tapferen Recken ein wenig acht geben, sollte es keine Probleme geben."

    Albert sah ihn finster an. "Du humpelst", stellte er kühl fest. Der alte Schreiber winkte ab. "Ich hatte mich nur ein wenig in der Zeit geirrt, mit dem Mask of Death-Trank. War wirklich ungünstig, dass gerade der Dämon dort stand, als die Wirkung nachließ, aber es ist ja alles gut gegangen." Albert wurde bleich. "Dämon...?"

    Loravic grinste erneut und in seinen Augen glomm eine Leidenschaft, die sonst nur alten Schriften vorbehalten war. "Ach Albert, wo bleibt Dein Sinn für Abenteuer? Ich hoffe jedenfalls, dass die anderen Teilnehmer auch ein wenig Spaß an den Rätseln haben. Es führt eins zum anderen und das dann zum nächsten. Quasi eine Rätselkette. Manche der Rätsel waren geradezu kriminell einfach. Andere fordern den Sucher schon etwas mehr. Willst Du es nicht auch einmal versuchen?"



    Viel Spaß bei dieser kleinen Sucherei, die Quest wird bis einschließlich 23.04. aktiv bleiben.

    So, seit kurzem ist nun auch der Rüstmeister mit den aktuellen Rewards aktiv. Beachtet bitte, dass er nicht mehr der Jüngste ist und immer nur einen Kunden betreuen kann. Die Token müssen diesmal durch Doppelklicken auf das Token-Konto eingezahlt werden. Ganz in der Nähe des Rüstmeisters steht auch ein Token-Banker, der euch verraten kann, wie viele Token ihr aktuell auf eurem Konto habt.

    Stimmt, dieses Mal hat es sich extrem lange hingezogen, meine nächste Eventreihe wird deutlich straffer laufen.


    Leider muss ich für dieses Mal noch einmal eine kleine Wartezeit ankündigen. Wie ich bemerkt habe, haben einige die Eventtoken bereits "virtualisiert", also durch Doppelklick ihrem Konto hinzugefügt. Daher kann der Rüstmeister die Token nicht wie bisher annehmen. Hier sind also noch Umbaumaßnahmen erforderlich. Sobald der Rüstmeister bereit ist, geben wir natürlich gleich Bescheid.

    Keryea riss die Augen auf. Ein Alptraum! Und ein höchst sonderbarer Traum obendrein. Was der wohl bedeuten... Plötzlich blitzte es hinter ihren Augen auf und sie verspürte einen wahnsinnigen Schmerz. Ihr Kopf schien beinahe platzen zu wollen, als ein ganzes Leben vor ihrem geistigen Auge vorüberzog. Dann noch eines. Und noch eines. Jede Sekunde schien sich zu einer Ewigkeit des Schmerzes auszudehnen. Dann, ganz plötzlich, war es vorbei.

    Langsam beruhigte sich ihr Atem wieder. Was war geschehen? Regan war tot. Er hatte sein Leben geopfert, um Abalains Macht soweit einzuschränken, dass die versammelten Helden ihn besiegen konnten. Sie wusste dies ebenso sicher, wie sie Tausende anderer Dinge wusste, von denen sie noch gestern keine Ahnung gehabt hatte. Eine Träne lief über ihre Wange. Sie wischte sie zur Seite und berührte dabei ihr Haar. Ihr Haar, welches nun völlig weiß war. Sie konnte verstehen, warum Regan so handeln musste und da sie nun auch über seine Erinnerungen verfügte, wusste sie auch, warum er ihr nichts gesagt hatte. Der Holy Mage hatte sie nicht beunruhigen wollen. Er ahnte, dass er heute sterben würde. Er ahnte es, wie alle seine Vorgänger es geahnt hatten, als es an der Zeit war. So wie auch sie es ahnen würde, wenn ihre Zeit gekommen wäre.

    Keryea, die Holy Mage von Luna, erhob sich und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen. Das Leben, das sie hinter sich ließ, war vorbei. Ihr neues Leben hatte gerade begonnen.

    Regan seufzte leise. Der Trank war fertig. Er konnte stolz auf sich sein. Damit hatte er etwas geschafft, das dem Orden damals versagt geblieben war. Die Überreste Abalains waren vom Orden versteckt worden, da es ihm nicht gelungen war, den vollständigen Körper zu vernichten. Doch er hatte die Lösung gefunden. Wenn alles gut ging, würden die Kisten mit den Überbleibseln des Witchkings sich durch diesen Trank vollständig auflösen. Und das eleganteste war: Der Trank würde die Macht der Kisten und seines Inhalts selbst als Energiequelle benutzen.

    Wenn alles gut ging... Aber warum hatte er dann... Nein, wies er sich selbst zurecht, hoffe auf das Beste und plane für den schlechtestmöglichen Ausgang. Er riss sich zusammen. Aus genau diesem Grund hatte er noch etwas zu erledigen.

    Langsam und beinahe widerstrebend wandte er sich um und sein Blick fiel auf Keryea. Die junge Alchemistin, die ihm während der letzten Wochen und Monate so hilfreich zu Seite gestanden hatte, war an ihrem Arbeitstisch eingenickt.

    Er sah sie einen Moment traurig an, dann trat er einen Schritt auf sie zu und hob die Hand. Zwischen ihm und der jungen Frau erschien ein blaues Licht, dass die Form einer Schnur annahm und sich langsam auf die Schlafende zuschlängelte. "Es tut mir leid, Kleine", murmelte Regan, "aber ich habe keine andere Wahl."

    Er hatte sie diesem Zauber bereits mehrfach ausgesetzt und mit jedem Mal wurde die Magie stärker. Die Müdigkeit, unter der die junge Frau in letzter Zeit litt, war eine der Nebenwirkung des Zaubers. Er lächelte schwach. Bei diesem letzten Trank hätte sie ihn ohnehin kaum unterstützen können und so bemerkte sie von seinem Tun wenigstens nichts. Er wollte ihr nicht erklären müssen, was und warum er es tat. Bin ich damit nicht besser als Abalain?, grübelte er.

    Als Keryea einige Zeit später die Augen aufschlug, stand Regan wieder an seinem Arbeitsplatz und betrachtete die drei Glaskolben. Die bewegte sich leicht und das Papier unter ihrer Hand raschelte leicht. "Wir haben den Trank.", verkündete er, während er sich zu ihr umdrehte. Er lächelte sie freundlich an. "Nun benötigen wir nur noch einen Trupp Freiwilliger, der ihn über die Kisten gießt." Sie erwiderte sein Lächeln so strahlend, dass sich seine Schuld wie ein dunkler, kalter Schatten auf sein Herz legte.


    Am Sonntag, den 29.01.2017 um 19:00 Uhr wird das Abschluss-Event zu dieser Reihe stattfinden.

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    Hauptmann DeCarigh räusperte sich leise, bevor er sich an die Ratsmitglieder wandte. "Der Holy Mage wird jeden Moment hier sein. Es ist wohl besser, wenn er die Situation persönlich erklärt."


    Während die Ratsmitglieder sich mehr oder weniger erfolgreich in Geduld übten, wanderten DeCarighs Gedanken zu dem Abend zurück, als er den Holy Mage aufgesucht hatte. Nach der Geschichte mit den gruseligen Hofnarren zu Halloween war er zwar müde gewesen, die herbstliche Abendluft hatte ihn jedoch soweit erfrischt, dass er sich dem durchaus noch gewachsen gefühlt hatte. Außerdem wusste er, dass er nach all der Aufregung ohnehin nicht sofort würde einschlafen können. Doch was er von Regan dann erfahren hatte, ließ ihn dann erst recht eine schlaflose Nacht verbringen. Wie sollten sie etwas besiegen, was selbst der "Order of the Holy Magic of Sosaria" auf dem Höhepunkt seiner Macht nicht vollständig hatte töten können? Er zuckte unmerklich zusammen, als sich die Tür hinter ihm öffnete. Erleichtert stellte er fest, dass Regan, der Holy Mage, nun eingetroffen war.


    "Bitte verzeiht die Verspätung.", entschuldigte der Magier sich und strich sich über den grauen Bart, "Ich hatte noch einiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldete. Ich nehme an, Hauptmann DeCarigh... ähm... Michael, lieber Junge, sei so gut und setz dich. Es macht mich immer etwas nervös, wenn Leute hinter mir stehen." Die Wangen des Hauptmanns nahmen eine rosa Färbung an, als er zu einem der beiden freien Stühle in der Ecke des Ratssaals eilte und Platz nahm. Loravic, der ihm gegenüber saß, sah von seinen Aufzeichnungen auf und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, während Albert, der neben seinem alten Lehrmeister saß, ein Grinsen unterdrückte.


    "Nun gut", hob Regan an, "ich denke, die meisten hier werden die Geschichte meines Ordens wohl nicht kennen." Alberts Grinsen wurde noch breiter und er stupste Loravic leicht mit dem Ellenbogen an. Dieser nickte jedoch nur in Regans Richtung und Albert wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Holy Mage zu. "Ich werde Ihnen daher eine Kurzfassung geben. Mein Orden wurde vor langer Zeit als Bollwerk gegen die verderbte Macht der Hexen gegründet, die zu dieser Zeit das Land terrorisierten. Unser Oberhaupt war der Magier Abalain. Mit Hilfe seiner Macht konnten wir die Hexen letztendlich besiegen. Es heißt, er sei bei seinem Kampf gegen die Oberhexe jedoch so geschwächt worden, dass er sich in seinen Turm zurückzog, um sich ganz seinen Studien zu widmen." Albert sah in die gespannten Gesichter der anderen. Dies alles hatte er bereits ausführlich von Loravic erfahren.
    Regan seufzte. "Es heißt außerdem, nach Jahren des Friedens hätte sich eine noch dunklere Macht als die Hexen erhoben und erneut sei die Kraft des Ordens gefordert gewesen. Abalain selbst sei noch einmal in die Schlacht gezogen und die dunkle Macht sei gebannt worden. Der Orden selbst wählte einen Wächter, dem die Erinnerungen der überlebenden Mitglieder für den Fall übertragen wurden, dass sich diese Macht je wieder erheben sollte. Danach löste der Orden sich auf. Der Wächter wählte einen Nachfolger und auch diesem wurden die Erinnerungen übertragen und so weiter. Ich bin der letzte einer langen, sehr langen Reihe von Wächtern und meine Erinnerungen reichen zurück bis in die Zeit der Schlacht gegen die Hexen." Regan seuzte. "So sagt man zumindest... und jedes Wort ist wahr und doch ist es nicht die Wahrheit." Nun horchte Albert auf und sah zu Loravic hinüber, der den Holy Mage jedoch nur erstaunt ansah.
    Regan seuzte erneut. "Nun, vielleicht sollte ich sagen, es ist nicht die ganze Wahrheit. Es war dem Orden zu dieser Zeit zwar nicht klar, doch der Kampf gegen die Hexen hatte Abalain mehr als nur geschwächt. Er war ein mächtiger Magier und sein Vertrauen in die Macht des Guten war unerschütterlich... bis er der Oberhexe im Kampf beinahe unterlag. Nur durch das Opfer eines Ordensbruders, der die Hexe kurz ablenkte, konnte er sie bezwingen. Der Ordensbruder verlor sein Leben und Abalain sein Vertrauen in die Macht der Magie."
    "Das ist ja eine sehr traurige Geschichte, doch was hat das mit der momentanen Situation zu tun?", unterbrach Sir Auston die Erzählung. "Sollten wir uns nicht endlich um die Probleme in Vesper kümmern?"
    Regan nickte. "Das ist einer der Gründe, warum ich mich verspätet habe. Nach wochenlanger Arbeit ist es mir gelungen, ein Serum gegen die Seuche zu entwickeln."
    Sir Auston sprang von seinem Stuhl auf. "Was? Das sagt Ihr erst jetzt? Wo ist dieses Serum? Wir müssen..." Er brach ab, als Regan die Hand hob. "Keine Sorge", erklärte der alte Magier. "Das Serum wird in diesem Moment in Vesper verteilt. Ich wollte noch warten, bis erste Erfolge sichtbar sind, bevor ich davon berichte, doch ich denke, in spätestens einer Woche ist die Seuche besiegt." Sir Auston sank auf seinen Stuhl zurück. Vesper von der Seuche befreit. Es würde endlich wieder Normalität einkehren. Endlich.
    "Doch das ist nun nicht mehr unser vordringlichstes Problem.", fuhr Regan fort. "Mit Hilfe unserer tapferen Helden ist es mir gelungen, den Urheber der Seuche zu identifizieren."


    Im Ratssaal brach die Hölle los, als viele der Anwesenden den Holy Mage mit Fragen bestürmten. Dieser hob die Hände und wartete, bis wieder Ruhe eingekehrt war. Dann fuhr er fort: "Die Ereignisse von heute hängen direkt mit den Vorkommnissen in meiner Geschichte zusammen, also bitte, noch ein wenig Geduld. Ich fasse mich so kurz wie möglich."


    "Wo war ich? Achja, Abalain hatte Angst. Eine weitere Schlacht gegen die Hexen würden sie vielleicht nicht gewinnen können. Er musste mehr über die Macht der Hexen erfahren, sonst wären der Orden und das ganze Land verloren. Doch ach, wenn man sich nur lange genug mit derartig verderbter Magie beschäftigt, nimmt die Seele Schaden. Der Orden ahnte nichts von Abalains Experimenten und als meine Ordensbrüder die Gefahr erkannten, war es zu spät. Das Oberhaupt unseres Ordens war selbst zum mächtigsten Hexenmeister geworden. Er scharte seine Anhänger um sich, die nun allesamt in der Hexerei bewandert waren, und erklärte sich zum König. Seine Motive mögen ehrenhaft gewesen sein, seine Mittel waren jedoch die der Tyrannei und der Unterdrückung. Viele Mitglieder des Ordens wandten sich gegen ihn und es kam zur letzten Schlacht meines Ordens." Regan hob in einer entschuldigenden Geste die Hände und sah Loravic mit einem verzeihungheischenden Blick an. "Es stimmt also, dass sich eine dunkle Macht erhoben hätte und der Orden und auch Abalain auf dem Schlachtfeld gekämpft haben, jedoch nicht auf der selben Seite." Der alte Magier stützte sich schwer auf den Tisch. "Der König der Hexen, so wurde er genannt, der Witchking. Letztendlich war der Orden erfolgreich und die "dunkle Macht" wurde gebannt, doch seine Macht war so groß geworden, dass der Orden es nicht mehr vermochte, ihn zu töten."


    Er richtete sich auf und holte tief Atem. "Ich kann mich daran erinnern, als wäre ich selbst dabei gewesen. Während Abalain schrie und den Orden verfluchte, rissen ihm seine Gegner das Herz aus der Brust, öffneten seinen Schädel und entnahmen sein Gehirn und trennten ihm die Hände ab. Der Rest seines Körpers wurde verbrannt, doch sein Schatten lebte fort und tut es bis zum heutigen Tag. Doch wie es in der Geschichte heißt, er ist nur noch ein Schatten seines ursprünglichen Selbst. Die restlichen Teile seines Körpers wurden gut versteckt, da man vermutete, mit Ihnen könnte er seine frühere Macht zurückgewinnen."


    Sir Darion, der sich als erster wieder gefasst hatte, nickte langsam. "Und ich nehme an, da Ihr über die Erinnerungen des Ordens verfügt, wisst Ihr, wo sie sich befinden. Ihr vermutet, der Witchking will seine alte Macht zurückerlangen und all die Probleme mit den Ratten und der Seuche wäre nur ein sehr kompliziertes Anblenkungsmanöver gewesen?"


    "Zum Teil. Einer seiner Anhänger, ein "Minion of the Witchking" wie sie sich nun nennen, hatte den Schmuggler dazu erpresst, das kontaminierte Gemüse zu verteilen, die Beschreibung ist unverkennbar. Also ja, der Witchking steckt hinter der Seuche. Doch leider weiß auch ich nicht genau, wo die Körperteile versteckt sind. Die Erinnerungen dieses Ordensmitglieds wurden damals nicht übertragen, doch es gibt Hinweise. Diesen sollten wir nachgehen. Wir müssen die Teile finden, bevor der Witchking uns zuvorkommt."


    Nach der Versammlung gingen Albert und Loravic sorgfältig ihre Aufzeichnungen durch. "Nichts ist jemals einfach", murmelte Albert. "Wer soll aus diesen Hinweisen denn schlau werden?" Sein alter Mentor lächelte nur.


    Der Holymage vergibt nun die letzte Quest der Reihe "Findet die Teile des Witchking". Viel Vergnügen damit.

    Weit'res Suchen ist verkehrt?
    Seid' eines besseren belehrt!
    Sechs Kisten, dies kann ich Euch melden,
    warten nun auf wack're Helden.


    Lumberman ist nun dabei,
    Derina, dann sind es schon zwei,
    Xaith, der kommt als Dritter an,
    dann ist der Matheo dran,
    Fünfter ist Jolandolo nun
    und nach Sardon dürft Ihr ruh'n.


    ("Vorerst zumindest", so kichert es leis,
    "Bald geh'n sie wieder auf die Reis'.")

    "Ente gut, Gans noch besser", erklärte der Narr feierlich. De Carigh verdrehte neuerlich die Augen. Der Narr schien sich von dem Schrecken wieder völlig erholt zu haben. "Es ist doch auch eine Unverschämtheit, sich als Narr auszugeben", fuhr Lustikus fort. "Schließlich gehört dazu ein jahreslanges Studium. Da muss man seine fünf Sinne schon zusammenhaben." Er zählte an den Fingern ab: "Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Stumpfsinn und Geschmackssinn." Der Hauptmann sah ihn überrascht an. "Geschmackssinn?", fragte er ungläubig. "Sicher doch!" Der Narr nickte so entschieden mit dem Kopf, dass es aussah, als wollte er ihn sich von den Schulter schütteln. "Wie sonst sollte man denn den leckeren Kuchen schmecken können?" De Carigh betrachtete angelegentlich die Deckenkonstruktion. "Ich sollte nun wieder zu meinen Pflichten zurückkehren", erklärte er nach einem tiefen Atemzug und wollte sich schon abwenden. "Apropos Kuchen", hielt der Narr ihn zurück. Nur 21 von 35 meiner tapferen Helfer wollten tatsächlich einen meiner unglaublich leckeren Kürbiskuchen. Könnt Ihr das glauben, Hauptmann?" Dieser überlegte kurz. Er selbst war nicht sicher, ob er einen Kuchen essen wollen würde, den der Narr höchstselbst gebacken hatte. "Das sind immerhin etwa 60 Prozent, wie unsere Freunde von der Kaufmannsgilde sagen würden.", meinte er schließlich neutral.
    Der Narr wackelte mit dem Kopf. "Nein, nein", widersprach er, "Ihr hört nicht zu. Wie können denn 60 protzend den Kürbiskuchen präsentieren, wenn nur 21 überhaupt einen haben wollten. Von Mantematik versteht Ihr wohl leider gar nichts." Er legte den Kopf schief. "Vielleicht haben aber auch manche meine Frage falsch verstanden." Sein Kopf fuhr ruckartig hoch und er trat einen Schritt auf De Carigh zu und flüsterte ihm ins Ohr: "Manch einer hatte sogar einfach nur Was? auf meine Frage geantwortet und dies auch noch, nachdem ich die Frage in ganz einfachen Worten wiederholt hatte." Traurig schüttelte er den Kopf. "Diesen armen Kerlen, die entweder taub wie ein Baumstumpf oder unserer Sprache so gar nicht mächtig sind, habe ich den Kuchen einfach so gegeben. Kuchen ist nämlich sehr gut für das Gehirn. Seht mich an, ich ernähre mich seit Jahren fast nur von Kuchen und welch ein großer Geist ist hier in meinem Gehirnkasten verborgen." In einer weitausholenden Geste, die beinahe De Carighs Nase gestreift hätte, tippte sich der Narr an die Schläfe.
    Der Hauptmann sah ihn einen Moment an und unterdrückte ein Schmunzeln. "Wie recht Ihr habt, edler Narr, doch nun muss ich mich wieder den niederen Pflichten zuwenden, welche mein Amt mir auferlegen.", erklärte er feierlich. Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging davon. Hinter sich hörte er den Narren vor sich hinmurmeln. "Der Hauptmann hat Pflichten, der Kuchen hat Schichten, soll die Pflichten vergessen, den Kuchen schnell essen, denn kaum..." Das Gemurmel blieb hinter Hauptmann Michael De Carigh zurück, als er den Thronsaal verließ und er schüttelte grinsend den Kopf. EIN Narr war wirklich mehr als genug und dieser hier war auch ohne Messer sehr gefährlich. Draußen hielt er kurz inne und nahm einen tiefen Atemzug. Er mochte die herbstliche Abendluft. Einem plötzlichen Impuls folgend, wandte er seine Schritte zum Moongate von Britain. Er würde noch einen kleinen Abstecher nach Luna machen. Regan, der Holy Mage von Luna, hatte ihm eine Nachricht geschickt und um ein Treffen gebeten. Er war sicher, dass der Magier trotz der späten Abendstunde noch wach sein würde.